Paddeln auf dem Ober- und Uckersee

Ober-und-Unteruckersee-Titel

Ole auf hro1.de

Paddeln auf dem Oberuckersee mit der Burgwallinsel und dem Unteruckersee, dem Möllensee, oder auf den Spuren der Ukraner in der schönen Uckermark

Die Uckermark ist eine schöne, fruchtbare und eiszeitlich geprägte hügelige Grund- und Endmoränenlandschaft in Nordostdeutschland, genauer in der Mark Brandenburg, die mit vielen 100 kleinen Seen übersät ist. Sie liegt zwischen den Flüssen Oder, Welse, Randow, Finow und Havel und ist seit der frühesten Menschheitsgeschichte besiedelt und hat eine sehr wechselvolle Geschichte. Der Mittelpunkt liegt rund um die Ucker(Ücker), sowie dem Oberuckersee und dem Unteruckersee.

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Große Lanke

Der Oberuckersee liegt im Nordosten von Brandenburg im Landkreis Uckermark.
Er hat eine Länge von ca. 5 km und eine Breite von bis zu 1,6 km und ist dabei bis zu 28,5 m tief. Er hat eine Fläche von ca. 23 km². Er ist der zweitgrößte See im Verlauf der Ucker, nach der sowohl er selber, als auch die Uckermark benannt ist. Am Seeufer liegen im Osten die Orte Warnitz und Quast. Im Norden befindet sich das Dorf Seehausen. Am Westufer befindet sich das Dorf Fergitz.

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Uckerkanal zwischen Oberuckersee und Möllensee

Die Burgwallinsel liegt im Oberuckersee. Auf ihr befand sich eines der bedeutendsten slawisch-feudalen Burg- und Siedlungszentren der Ukranen. Der Burgwall hatte eine Breite von 5 bis 6 m und eine Höhe von ungefähr 6 m. Die Wallanlage bestand aus Holz und Lehm. Die einst bedeutende Burg, zu der es sogar zwei große Brücken gab, wurde 1150 durch einen Brand geschliffen und zerstört.

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Die Burgwallinsel im Oberuckersee

Die „Lange Brücke“ im Norden war 2,2 km lang und führte nach Seehausen in Richtung Prenzlau und die zweite, die „Kurze, oder Tiefe Brücke“ war 400 m lang und überbrückte den dort 18 m tiefen See. Sie führte zum westlichen Ufer nach Fergitz. Nach der Zerstörung, oder Überbauung der slawischen Kulturstätten, nahmen der Adel & die Kirche die Uckermark widerrechtlich in ihren Besitz. Sie machten das Land untertan und beuteten es die folgende Jahrhunderte aus. Die Ukranen wurden erst christianisiert und später assimiliert. Die slawische Kultur wurde verdrängt und die Ukranen ging unter, ihre legendäre Gastfreundschaft und ihre Sangesfreudigkeit wurde auch ihnen zum Verhängnis. Die Verdrängung und Vernichtung von Völkern, Glauben und Kulturen ist aber ein kein reines Altertumsproblem, sondern allgegenwärtig und meist politisch befördert.

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Wildes Ufer an der Große Lanke

Der Unteruckersee ist der größte See im Verlauf der Ucker und endet im nördlichsten Teil des Sees in Prenzlau. Am Westufer befinden sich die Orte Röpersdorf und Zollchow.
Den Hauptzufluss des Unteruckersees bildet der Uckerkanal. Dieser verbindet die beiden Uckerseen. Der Unteruckersee hat eine Fläche von etwa 10 km², bei einer effektiven Breite von bis zu 2,13 km und einer effektiven Länge von bis zu 7 km. Er ist an seiner tiefsten Stelle etwa 19 m tief. Er ist damit der viertgrößte natürliche See Brandenburgs mit einer Fläche von etwa 39 km².

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Oberuckersee in Richtung Kleine Lanke am frühen Morgen

Zu meiner Paddeltour: Eingesetzt habe ich dieses Mal an der Badestelle Große Lanke, nahe dem Örtchen Suckow. Die Bedingungen sind dort TOP! Selbst ein kostenlose Parkplätze sind vorhanden. Es war noch früh am Morgen und die Große Lanke lag noch menschenleer in ihren tiefsten Träumen.

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Oberuckersee Richtung Süden

Ich setzte das Boot ein, rüstete es aus und schon ging es los. Langsam erwachte der frühe Morgen, der Nebel stieg aus dem Wasser und die Sonne ging langsam auf. Ein Traum, so unbeschreiblich schön. Ich liebe diese Augenblicke. 😀

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Eingang zum Uckerkanal

Nahezu lautlos paddelte ich in Richtung Oberuckersee mit dem Ziel, gleich nach der Kleinen Lanke, die Burgwallinsel zu mindestens 1 x zu umrunden. Diese hatte ich schon so lange, soviel Jahre auf dem Zettel. Berufspaddler müsste man sein! 😀

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Brücker über den Uckerkanal in Richtung Möllensee, dem Uckermarkschen Mittelpunkt.

Im Gepäck den Fotoapparat und das Fernglas, immer griffbereit. Ich hoffte so viel wie möglich sehen und entdecken zu können. Leider ist auf, oder besser von der „Burgwallinsel“ rein „oberflächlich“ betrachtet, nicht mehr allzu viel zu sehen. Ich hatte nicht unbedingt eine Burg erwartet, aber wenigstens ein paar Überreste der einstigen Wallanlage. Nix der gleichen …. :-/

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Uckerkanal kurz vor dem Möllensee

Die Burgwallinsel ist dschungelartig verwildert und völlig zugewachsen, auch steht sie unter Naturschutz und darf nicht betreten werden. Schade. Trotzdem ist die Insel, wenn auch nicht mehr mystisch, sehr schön und dazu versüßte mir ein ansitzender Adler den Blick.

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Der extrem flache Möllensee im Kanal zwischen dem Ober- und dem Unteruckersee

In aller Ruhe ließ er sich beobachten und machte überhaupt keine Anstalten, sich erheben zu wollen. Was für ein schönes Tier! Scheinbar schauten wir uns beide nur gegenseitig an. Nur brauchte er dazu kein Fernglas. Leider reichte der Zoom meines Fotoapparates nicht aus, um meine Freude über dieses anmutige Tier, mit euch teilen zu können. 🙁

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Uckerkanal in Richtung Oberuckersee

Nach dem die Burgwallinsel komplett umrundet hatte, paddelte ich weiter Richtung Norden, nach Quast und von dort in die Lanke, Richtung Seehausen. Am nördlichsten Punkt machte ich an einem netten Steg, eine kleine Pause und dann fuhr ich weiter in Richtung Ucker-Kanal.

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Ein seichter verlandeter Seitenkanal kurz vor der Mündung zum Unteruckersee

Der Zugang zum Ucker-Kanal ist ein wenig versteckt, aber dank kleiner Navigationshilfen war das kein wirkliches Problem. Im Ucker-Kanal ist man gleich in einer völlig anderen Welt, die Ufer sind zugewachsen und wirken ein wenig wild. Viel Schilf, Seerosen und Lilien, dazu ein klarer Blick bis zum Grund. Ich paddelte gemütlich bis zum „flachen“ Möllensee, beobachtete noch die Schwäne und dann ging es weiter bis zum Unteruckersee. Dort stand Wind und Welle und brachten glücklicherweise mal etwas Kühlung.

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Seerosen im Ucker-Kanal – nicht selten aber immer wieder schön anzusehen

Ich fuhr weit hinaus auf den See, in Richtung Prenzlau, machte freiwillig eine Rolle um meinen Sommer-Neoprenanzug zu nässen. Der See war warm und angenehm, die folgende Kühlung wundervoll. So paddelte bis kurz vor Prenzlau, drehte dann aber gut 1 km vorher ab. Da wo die Natur aufhört, reizt es mich nicht mehr, auch wollte ich meine gefundene Ruhe nicht stören. Ein Blick auf die Skyline von Prenzlau reichte mir völlig und ich machte kehrt zurück in Richtung Oberuckersee. Zu dem Zeitpunkt hatte ich lt. Tracker  auch schon 26.5 km auf der Uhr und die musste ich ja auch wieder zurück. 

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Zufahrt zur Großen Lanke aus Richtung Oberuckersee

Ich hatte noch genug Zeit, um die Paddel-Tour in vollen Zügen zu genießen. Genug Zeit für eine ausgiebige Mittagspause und ein Bad im Oberuckersee. Irgendwann ist aber jede, so auch diese Ausfahrt einmal zu Ende, auch standen mittlerweile gut 46 km auf der Uhr und das war bei der Wärme schon deutlich spürbar.

… zum Schluss gibt es natürlich auch zu dieser Paddeltour, wieder eine automatisch startende Slideshow, mit allen chronologisch sortierten, unbearbeiteten und ungefilterten Bildern für Euch!

(Die Slideshow startet automatisch)

Zur Paddelkarte – Oberuckersee und Unteruckersee, sowie Möllensee ->

Paddelkarte Oberucker- und Unteruckersee mit Verbindungskanal und Möllensee

Klicke hier, für eine Großansicht Uckermark

…und hier abschließend der Google-Link ins Zielgebiet….


Sponsor gesucht!

Bis zur nächsten Tour.

LG Euer Ole auf hro1.de

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