
Rudern auf dem ganzjährig gesperrten Wustrowsee bei Sternberg
Achtung! – Der „Wustrowsee“ und der „Oberer See“ bei Sternberg, ist ein für alle Paddelarten (Kanu, Kajak, SUP, Schlauchboot, Ruderboot, etc.) gesperrter See und das wegen dem Schutz der Natur ganzjährig! Auf diesen Seen darf man nur mit einer amtlichen Genehmigung und mit der Erlaubnis des örtlichen Fischer und Jäger und selbst das auch nur mit dessen zugelassenem Boot (Einsetzverbot für alle Fremdboote)! Jede Zuwiderhandlung kann und wird eine Strafverfolgung und empfindliche Bußgelder nach sich ziehen! Dieses Verbot ist leider die Folge von naturschutzwidrigen Verhalten, die Geschichten dazu sind Grauen erregend.
Ich habe mir die für diesen Ausflug explizit notwendigen Genehmigungen geholt. Auch versichere ich allen, das ich mich an alle Regeln gehalten habe und immer und überall respektvoll mit unserer Natur umgehe.

Zunächst möchte ich dem Amt Sternberg und besonders auch dem Sternberger Fischer dem Herrn Frischke für die erteilten Genehmigungen und seine Unterstützung DANKE sagen!

Das ich den eigentlich für alle Wassersportarte gesperrten Wustrowsee befahren zu durfte, hat mir ungeachtet der Mühe um die dafür notwendigen Genehmigungen, sehr große Freude und vor allem sehr viel Spaß gemacht.

Der Wustrowsee ist ein kleines wunderschönes Juwel im Herzen der Sternberger Seenlandschaft. Jetzt wo ich ihn auch noch erleben durfte, liegt mir deren Schutz noch einmal mehr am Herzen.

Der Wustrowsee liegt westlich der Stadt Sternberg im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Er hat eine Länge von ca.1200 m und eine Breite ca. 500 m, sowie ein Fläche von ca. 35 ha.

Das Gewässer hat zwei markante Buchten an der Südostseite und eine am Nordende des Sees, hier befindet sich auch der Abfluss Richtung Bürgermeistersee und in Richtung der Karpfenteichanlage.

Der Name „Wustrow“ leitet sich aus dem Slawischen ab und bedeutet „Insel“. Der Seename bedeutet also „Inselsee“, was sich aber nicht auf die heute mitten im See gelegene Möweninsel, sondern auf eine nicht mehr vorhandene Insel bezieht.

Denn der Wustrowsee war zur Zeit der Slawen deutlich größer und vor allem auch gut 5 Meter tiefer.

Das heißt: Die „Möweninsel“ war also bestenfalls eine Sandbank. Gegenüber der Möweninsel liegt aber ein großer Hügel dessen Form und Höhe, aber zur der geschichtlich erwähnten Insel passt. Auf diesem Hügel soll sogar eine slawische Fluchtburg gestanden haben.

Irgendwann aber, vor mehreren 100.ten Jahren, wurden dann Durchstiche und Kanäle, inklusive einer Wasserrückhaltung in Richtung der heutigen Karpfenteiche angelegt, die diese aus dem Oberer See und dem Wustrowsee, sowie dem Bürgermeistersee speisten.

Die Anlage und das gesamte Wassermanagement waren irre fortschrittlich, bis man in der heutigen Zeit in das altbewährte System eingegriffen hat.

Aktuell ist man aber wieder dabei, bzw. man plant wieder das alte Wasserrückhaltesystem wiederherzustellen um für die langen und trockenen Sommer wieder mehr Wasser zurückhalten zu können.

Hierzu sollte man sich definitiv mal mit dem Fischer, dem Herrn Frischke unterhalten, der fachlich sehr viel darüber weiß und auch über jahrzehntelange Wetteraufzeichnungen verfügt.

Klar, denn er und seine Familie sind dort seit vielen Generationen mit den Seen und Fischteichen verwurzelt und sie haben natürlich ein ureigenes Interesse daran, dass die Flora & Fauna, sowie die Ressource Wasser im allerbesten Zustand bleibt. Ich bin froh, dass es Leute gibt die sich so sehr für unsere Natur und deren Erhalt einsetzen.

Zum Ausflug selbst. Nach dem ich alle Genehmigungen und sein OK hatte, habe mich mit dem Herrn Frischke verabredet und auf seinem Hof getroffen.

Mein Auto ließ ich dort und es ging mit seinem PickUp und seinem Bootstrailer auf den holprigen Pfaden durch Wald zum Nordende des Wustrowsee.

Wir ließen sein „Anka“-Ruderboot zu Wasser und schon ging es los. Dieses Mal „paddelte“ ich mal nicht, sondern ich „ruderte“ auf den See hinaus.

Es war noch sehr früh am Morgen und die Sonne begann gerade erst aufzugehen, die Atmosphäre ein Traum. Schaut euch einfach nur die Bilder an, schöner geht es nicht. Oder? 🙂

Ich paddelte, sorry … ich ruderte raus, in östliche Richtung vorbei an der Möweninsel zu Bade- und Angelstelle und von da wieder zurück. Ich machte immer wieder Pausen, um die schöne Stimmung wirken zu lassen.

Ich umfuhr die Möweninsel und ruderte in Richtung Westen zu dem Kanal der den Wustrrowsee mit dem Oberer See verbindet. Diesen mit dem Ruderboot zu durchfahren hielt ich nach kurzer Inspektion für unmöglich und da ich weder Lärm, noch Gewaltanwendung wollte. Also verwarf ich die Idee und blieb auf dem Wustrowsee.

Ich wollte weder die Natur stören, noch die schöne Morgenstimmung kaputt machen und so kehrte ich auf den See, in Richtung Slawenburg zurück.

Ich nahm mir alle Zeit dieser Welt diesen Morgen in aller Ruhe zu genießen. Ein leckeres Frühstück und einen heißen Kaffee inklusive. 🙂

Meine Bilder geben nicht im Ansatz, dass hier Erlebte wieder, denn über den Fotoapparat hinaus hatte ich auch mein Fernglas mit. … und glaubt es mir, hier lag ein Stillleben neben dem anderen. Dazu schuf die Sonne, das Licht und der kühle Morgen eine romantische Landschaft von unbeschreiblicher Schönheit.

Für mich, war diese RUDER-Tour ein so unglaubliches schönes und einmalig stimmungsvolles Erlebnis, das ich noch heute Freude an meiner eigene Erinnerung habe.

Wie jede Reise, endete natürlich auch diese. Wie verabredet holte mich der Herr Frischke wieder ab. Wir luden sein Ruderboot wieder auf seinen Trailer und fuhren zurück zu seinem Hof.

Unterwegs unterhielten wir uns noch über den See, die Teiche und die Kanäle, die Karpfenzucht und auch über den Schutz der Natur und die Vorkommnisse rund um die Seen. Das beschriebene Verhalten einiger Menschen erklärte mir dann auch, warum See für See und immer mehr Naturschutzgebiete mit Betretungs- und Befahrungsverbot vor uns Menschen geschützt werden müssen. Es macht mich betroffen und traurig, wenn ich erfahre wie respektlos sich manche Leute in unserer Natur benehmen.

Vielen lieben Dank.
… zum Schluss gibt es natürlich auch zu dieser Paddeltour, wieder eine automatisch startende Slideshow, mit allen chronologisch sortierten, unbearbeiteten und ungefilterten Bildern für Euch!

(Die Slideshow startet automatisch)
Zur Paddelkarte ->

…und hier den Google-Maps-Link ins das Paddelgebiet….
Bis zur nächsten Paddel-Tour.
LG Euer Ole auf hro1.de
P.S.: @Herr Frischke: Hätte ich am Folgetag frei gehabt, so hätte ich gerne beim Abfischen der Karpfen geholfen. So ich den Termin für 2023 rechtzeitig erfahre, hole ich das aber sehr gerne nach.
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