Paddeln im Peenestrom rüber zum „Weißen Berg“ an der Halbinsel Gnitz und um die Insel Görmitz im Achterwasser herum.

Die aktuellste Paddeltour führte mich dieses mal auf den Peenestrom, genau genommen in die Krumminer Wiek, rüber zur Halbinsel Gnitz und um deren Südspitze herum in das Achterwasser zur Insel Görmitz.

Als Einsetzstelle wählte ich, auf Grund der angesagten Windverhältnisse, einen kleinen Bootsanleger in Zemitz (Pos. 53.985494, 13.828234 ). Die Straßen und Wege sind für einen PKW zwar echt übel, aber letztlich ist es dort so idyllisch, dass man gerne auch mal mit 5 bis 10 km/h vor sich hin rollt. Dort erst angekommen gibt es reichlich Parkgelegenheiten und auch der Weg vom Auto bis an den 2 Meter breiten Strand, ist mit knapp 10 Metern nicht wirklich weit. Ein echter Luxus in heutiger Zeit, wo es immer schwerer wird überhaupt an das Wasser zu kommen. „Zaunbau ohne Grenzen“ (?) habe ich dazu kürzlich in einer Werbung gelesen.

Das Umziehen und das Boot startklar zu machen, ging im Vergleich zur Anfahrt, in fast Null-Komma-Nix. Auch die Vorfreude endlich wieder Paddeln zu können, steigerte das Tempo drastisch.
Was es wieder etwas verzögerte, war der Wetterbericht für das Achterwasser. Vorhergesagt wurden Schauer und Niederschläge bis zu 80%, Wind mit 27 – 32 km/h und Böen bis zu 43 km/h.
Das ganze aus Südwest, bis West mit 4 Bft, zunehmend .. mit 5 bis 6 Bft, später auf Nordwest drehend mit starken Gewitterböen.

Heißt, satte anstrengende Wellenhöhen mit sehr kurzen harten Wellen und das wird bei 4 bis 5 Bft für einen Paddler streckenweise recht ungemütlich. Aber da ich um die Gefahren in den Bodden und Haffs weiß, starte ich immer extrem gut vorbereitet. Heißt mein Boot und mein Paddel ist gesichert, ich habe eine Schwimmweste an, zuzüglich trage ich Paddelklamotten mit denen man es einen guten halben Tag im Wasser schwimmend aushält, sowie weiteres Notfallequipment, für den Fall das es mal ganz dicke kommt.

Zunächst zieht es mich zur Halbinsel Gnitz, die zwischen zwei Buchten des Peenestroms, der Krumminer Wiek im Westen und dem Achterwasser im Osten, in der Gemeinde Lütow auf der Insel Usedom liegt. Bekannt ist die Halbinsel Gnitz, durch seinen 32 Meter hohen Weißen Berg, deren steilen Klippen, bestehend aus Sand im gleissenden Licht der Sonne weiß leuchten.

Ich hatte heute wetterbedingt zwar kein „leuchtendes Glück“ und musste auch eher aufpassen, nicht vor der Klippe auf einen der vielen großen Steine aufzulaufen. Aber trotzdem ist die Halbinsel Gnitz schon echt beeindruckend. Ob die schroffe sandige Steilküste selbst, die offenen Dünen und die Strandflächen mit den „schwarzen Schafen“, die Salzwiesen und auch der Wacholder-Kiefernwald, alles echter Wahnsinn. Magische Bilder, die bei Euch Sehnsucht erzeugen werden, findet ihr dazu im Netz zu Hauf, sogar 10 x bessere als in meinem Artikel hier. Ich werde auf jeden fall noch versuchen die Halbinsel Gnitz landseitig zu entdecken.

Im Windschatten der Gnitzer Südspitze gab es für mich eine erste kleine Paddelpause, bevor es dann weiter zur und dann um die Insel Görmitz ging. Die Insel Görmitz steht heute fast vollständig unter Naturschutz, ein Betreten ist leider nicht möglich gewesen, auch eine funkgesteuerte Kameraüberwachung soll helfen jeden Wagemutigen abzuschrecken.

Ich konnte somit, weder neolithische Siedlungspuren suchen, noch den alten Bauernhof, oder die Ruinen des alten DDR-Ferienheims besichtigen. Das ist sehr Schade, ein bisschen „Lost-Places“ wäre schon toll gewesen. Selbst der einstige Damm, der in den 60-er Jahren zur Erdölförderung errichtet wurde, ist seit 2016 schon wieder abgetragen, um die einstigen Strömungsverhältnisse wieder herzustellen. Letztlich bleibt mir nur, das Eiland via Kajak zu umrunden und genau deshalb habe ich ja glücklicherweise auch gleich Zwei.

Auf Grund der natürlichen Abgeschiedenheit und der Ruhe hier, hatte ich das wahnsinnige Glück (!) ganze 12 (ZWÖLF!) ausgewachsene Seeadler über der Insel und über dem Achterwasser beobachten können. Ein Traum bedenkt man, das meine bisherige Höchstzahl nur 7 Adler, an einem Strand im Süden der Insel Hiddensee, waren. Was für majestätische Tiere, nicht umsonst unser Wappentier! Die Insel ist wieder ein sichtbarer Tummelplatz für Flora und Fauna geworden. Der Naturschutz und bietet dort vielen Tieren wieder ein ideales Refugium und so soll es auch bleiben.

Zurück zum Paddeln. Irgendwann war ich um die Insel rum und dann ging es an das „Eingemachte“. Der komplette Rückweg musste voll gegen den Wind und gegen die Wellen gepaddelt werden. Möglich ist nur noch eine Pause, im Windschatten der Gnitzer Südspitze. Ich war auch froh dort wieder angekommen zu sein. Essen trinken, nochmal sturmfest machen und dann ging es auf die letzte Etappe über den Peenestrom. Es war eine echte Tortour, bis ich wieder unter Land war und es erträglich wurde. Aber, was hingeht muss auch wieder zurückkommen und eigentlich waren es auch nur 8 Kilometer, gefühlt aber mindestens das Doppelte.

… zum Schluss gibt es natürlich auch zu dieser Paddeltour, wieder eine automatisch startende Slideshow, mit allen chronologisch sortierten, unbearbeiteten und ungefilterten Bildern für Euch! Nicht alle Bilder sind gelungen, aber da es mein Erlebnis war und ich einen besonderen Bezug dazu habe, bleibt jedes einzelne Bildob gut oder nicht in meinem Bestand.

(Die Slideshow startet automatisch)

Hier noch ein paar kurze Info-Karten für Eure Planung und Dokumentation meiner Tour.

Zur Paddelkarte 01 ->

Zur Paddelkarte 02 ->

Zur Paddelkarte 03 ->

…und wie immer einen Google-Link ins Zielgebiet….

Weiter kann man ergänzend OpenSeaMap nutzen, um Informationen zu Fahrwassern und zur Betonnung zu recherchieren.

Bis zur nächsten Tour.

LG Euer Ole auf hro1.de

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