Paddeln auf der Wakenitz von Rothenhusen am Ratzeburger See nach Lübeck
Meine aktuelle Paddel-Tour führte mich nun auf das Grenzflüsschen Wakenitz. Sie startete in Rothenhusen, am Ende des Ratzeburger Sees, in Richtung der Hansestadt Lübeck.
Die Wakenitz ist der rechte Nebenfluss der Trave und schlängelt sich über 14,9 km bis in die Hansestadt Lübeck, Sie bildet den natürlichen Abfluss des Ratzeburger Sees und ist durch die sehr geringe bzw. nicht vorhandene Strömung, auch für ungeübte Paddler ein ideales und sicheres Revier. Der Urwaldähnliche Bewuchs am Ufer, bietet Euch neben der Schönheit der Natur, einen optimalen und natürlichen Windschutz.
Die fast unberührte und wilde Natur verdankt die Wakenitz wohl der Tatsache, dass Sie lange Zeit ein kaum zugängliches Grenzgebiet zwischen der DDR und der BRD war und danach unter Naturschutz gestellt wurde. Auch heute ist die Wakenitz noch ein Grenzfluss, der zwischen Schleswig-Holstein und meiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern.
Zur Paddel-Tour: Das Einsetzen meines Kajaks war extrem simpel, nur einen Meter vom Auto, bis ins Wasser, plus einen kostenfreien Parkplatz gleich nebenan. Selten, dass es so schnell, komfortabel und zügig von statten geht. Von der fast schon glasklaren Wakenitz wird man, gleich nach dem Start mit einem herrlichem Erlen- und Buchenwald entlang den Ufern empfangen. Man kann fast überall bis runter zum Grund schauen und jeden Fisch, jeden Kiesel und jede Pflanze überschauen. Dem Augenschein nach, scheint es hier trotz der meist geringen Wassertiefe, sehr viele große Fische zu geben. Einige Male konnte ich heftige Floßenschläge beobachten, die ich großen Welsen, Hechten oder Zandern zuordnen würde. Abgesehen vom Schreck den man bekommt, war es auf jeden Fall herrlich schön anzusehen. Dazu die vielen herbstlichen Farbtupfer an Bäumen, Sträuchern und Gräsern, soweit das Auge reichte. Ein Traum in bunt.
Zudem war ich auf dieser Tour, ausgenommen von ein paar Rehen am Ufer, ein paar vorbeifahrenden Lübecker Paddlern und Ruderern, weitestgehend alleine. Ich musste mir die Schönheit der Wakenitz mit niemandem teilen, denn weder eine Straße, noch ein Radweg begleitet das Ufer bis nach Lübeck. Selbst die Brücke unter der A20 trübt den idyllischen Eindruck nur wenig. Anders als die A20-Brücken über die Warnow, Recknitz und Trebel, nimmt der hier angebrachte Schallschutz den Lärm erstaunlich gut weg.
Auf dem gesamten Weg begeisterte mich die Wakenitz mit seiner schönen Natur. Trauerweiden neigten ihre Köpfe bis in den Fluss, es gab viele Enten und Schwäne. Auch die Kormorane sind hier ungewohnt entspannt, die eigentlich sehr scheuen Vögel blieben trotz dem nahen vorbeipaddeln, faul und satt auf Ihren Pfählen liegen. Ich sah viele Reiher und auch ein Haubentaucher verschwand mit einem possierlichen Kopfsprung vor dem Bug meines Kajaks. Was will man mehr?
Je näher ich Lübeck kam, desto breiter und seeartiger wurde die Wakenitz, die hier seit Jahrhunderten aufgestaut wird. Östlich der Insel Spieringshorst liegt noch ein Vogelschutzgebiet, das nicht befahren werden darf. Ich halte mich daher, trotz der Versuchung, links. Nach einer fast rechtwinkligen Kurve und der Wakenitzbrücke tauchen dann die ersten, der insgesamt sieben Kirchtürme der Hansestadt Lübeck vor mir auf.
Am Lübecker Wakenitzufer reichen die Grundstücke imposanter Villen und die einfacher Mietshäuser bis ans Wasser, unter der Brücke dann Obdachlose. Ein krasser Kontrast, zwischen Arm und Reich, den man so eigentlich gar nicht sehen möchte. Aber er ist da und es macht einen nachdenklich.
Ich paddelte weiter. Hinter der Lübecker Moltkebrücke, ließ ich die Fahrgastschifffahrt hinter mir zurück. Bald nach dem Freibad Falkenwiese, war dann das Bootshaus des Kanuvereins in Lübeck und damit das Ende der Hinfahrt erreicht. Ein kurzer Stopp, etwas trinken und einen Haselnuss-Riegel später geht es wieder zurück in Richtung Ratzeburger See.
Die Rückfahrt konnte ich nochmal in vollen Zügen genießen. Es regnete zwar immer mal wieder, aber das war mir egal. In Rothenhusen am Ratzeburger See angekommen, hieß es aussetzen und ab nach Hause.
Hätte ich … noch ausreichend Zeit gehabt, hätte ich … das Kajak in Lübeck, noch von der Wakenitz über die Straße in die Trave umgesetzt, um so auch die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt vom Wasser aus mitzunehmen. Hatte ich aber leider nicht und so wird das wohl eine weitere Tour werden. Die auch schon ganz oben auf meinem Zettel steht. Auch eine Tour, rund um Ratzeburg und den Ratzeburger See, mit dem Domsee und Küchensee ist schon eine beschlossene Sache. 🙂
Mein Tipp: Die Hansestadt Lübeck ist, nach Kiel die zweitgrößte Stadt des Landes und schmückt sich gerne mit dem Titel »Königin der Hanse« und lockt mit einer geschichtsträchtigen und städtebaulich interessanten Altstadt. Die Trave mit den zahlreichen Stadt- und Wassergräben machen hier ein paddeln, in und um die gesamte Stadt möglich!
… zum Schluss gibt es natürlich auch zu dieser Paddeltour, wieder eine automatisch startende Slideshow, mit vielen „unbearbeiteten und ungefilterten“ und diesmal leider auch wieder nicht so sonderlich gut gewordenen Bildern für Euch.
(Die Slideshow startet automatisch)
Zur Projektkarte ->
…und hier schon einen Google-Link ins Zielgebiet….
Bis zur nächsten Paddel-Tour.
LG Euer Ole auf hro1.de