
Die Peene, das Amazonas des Nordens? – Paddeln von Demmin, nach Loitz.
Die Peene ist der drittlängste Fluss Mecklenburg-Vorpommerns. Den Namen erhielt Sie bereits von den Slawen und bedeutet so viel wie: „Bach“ oder „Fluss“, was aber reichlich untertrieben ist, den die Peene hat schon etwas mehr Größe. Sie erstreckt sich vom Kummerower See über 85 km in östliche Richtung. Sie hat viele Zuflüsse und mündet schließlich östlich von Anklam, in den Peenestrom bzw. in das Stettiner Haff, in Richtung Ostsee.

Die Peene hat mit insgesamt nur 24 cm Gefälle, so gut wie keine Strömung und gehört zu den letzten noch weitestgehend unverbauten Flüssen in Deutschland. Sie ist weder durch Staue, noch Wehre reguliert. Es wurden auch nur wenige Flussabschnitte zur Nutzung für die Schifffahrt begradigt . Auch Uferbefestigungen gibt es nur in städtischen Bereichen.

Viele Teilstücke der Peene, habe ich über die Jahre hinweg bereits mit dem Kajak befahren, um für mich den Fluss, als ein großes Ganzes zu entdecken. Ich paddelte auf dem Malchiner See , durch den Eiskanal in den Kummerower See, auch schon von Demmin zum Kummerower See, von Loitz nach Jarmen, sowie von Jarmen nach Stolpe.

Die aktuelle Paddeltour ging die Lücke langsam schließend, nun von Demmin nach Loitz und zurück. Es fehlt mir noch die Mündung von Anklam bis ins Haff. Als Einsatzstelle nutzte ich dieses mal den kostenfreien Parkplatz am Demminer Hafen, gegenüber den alten Speichern, nahe der Demminer Hubbrücke.

Es war neblig, nass und noch recht frisch. Es versprach aber ein toller Tag zu werden, wobei das eh jeder Tag ist, den ich irgendwie zum Paddeln komme. Ich packte meine Sachen, schmiss das Boot zügig von der Pier ins Wasser und los ging es.

Ich ließ Demmin zügig hinter mir und paddelte in Richtung Loitz, die Peene hoch. Endlich die ersehnte Ruhe, nichts außer frischer Luft und einem weiten Blick auf den Fluss und die Natur die ihn umgibt. Überall frisches Grün, viele Bäume und Büsche, mangrovenartige Wurzeln und ein endlos scheinender Schilfsaum. Die Vögel zwitscherten, hier und da mal ein Plätschern. Einfach herrlich! Diesen Abschnitt mit dem Amazonas zu vergleichen, wäre wohl etwas übertrieben, aber schön ist dieses Fleckchen Heimat alle mal. Auf seine Weise sogar sehr viel schöner. Zum Einen, weil sich hier der Schutz der Natur zeigt und zum Anderen, weil es hier für mich erlebbar und erreichbar ist. Auf jeden Fall ist empfehlenswert schön hier.

Ruhig windet sich die Peene ohne eine nennenswerte Eigenströmung durch die Landschaft ,ein Paradies für jeden Paddler. Flachwasserseen, Gräben, Moore und Torfstiche, überall gibt es etwas zu entdecken, Idylle pur. Hier und dort war die eine, oder andere Biberburg zu sehen.

Zu meiner Freude konnte ich auch kurz zwei seiner Bewohner beobachten. Ich mag die Biester. Leider sind Sie nur etwas dolle scheu, ein kleines klappern, oder ein Paddelschlag genügt schon und Sie sind weg. Ich sah mehrere Adler, Reiher, viele Enten und Gänse, sowie Taucher, Kiebitze und Schwanenpärchen. Die rundeten meinen Tag vollendet ab. Gehofft habe ich auch auf ein paar Fischotter, aber von den Burschen sagte keiner „Hallo“, da bin ich. 😀

Trotzdem kann ein Tag kaum schöner sein, es sind Stunden des Glückes die mir vergönnt waren und die alle Mühen gelohnt haben. Stunden in denen man dem Alltagsstress entfliehen konnte und zur Ruhe kam. Es ist aber auch ein Sport und der Lohn stetigen Trainings. Ob Fitness im Studio, oder das Paddeln am Kanu Club, Training muss vorbereitend sein. Den Paddeln wird durchaus auch zu einer anstrengenden Erholung, wenn man gut Strecke machen will.

Als Bonus war auf dem Rückweg, noch ein Stückchen Trebel (in Richtung Volksdorf) als Zugabe geplant, daraus wurde aber leider nichts, weil mich die Info erreichte, dringend bestellte Möbel abzuholen und das überraschend vorfristig. Das zwang mich dazu meine Tour zügig zu beenden und zurück nach Hause zu fahren. Vorbei der schöne Tag.

Das bedeutete leider auch, das ich keine Zeit mehr hatte das Probepaddeln am Rostocker Kanu Club zu nutzen. Das Paddelcenter Rostock hatte dort geladen und gleich 2 x meiner persönlichen Traumboote zum Test dabei, von denen ich Eines so gerne besitzen würde. Das Lettmann Skagerrak, und/oder das Lettmann Biskaya, beide stünden auf meinem Weihnachtszettel. Naja, ich hätte Sie dort zumindest zur Probe ausfahren dürfen. Vielleicht klappt es ein anderes mal.
Fazit: Wer mit der gleichen Begeisterung wie ich paddeln geht, muss diese auch diese Tour einfach einmal mitnehmen. Vielleicht integriert, in eine mehrtägige Wanderfahrt bis runter ins Stettiner Haff.

Zur Paddel- und Projektkarte:

…und auch einen Link zur Google-Maps ….
Bis zur nächsten Paddel-Tour.
LG Euer Ole auf hro1.de